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Wissenswertes über Haare

Junge Frau mit langen brünetten Haaren auf sonnenbeschiener Wiese | Foto: Pixabay Schöne, dichte und gesunde Haare: Wer wünscht sich das nicht! | Foto: © pixabay.com/AdinaVoicu

Wie viele Haare wachsen auf dem Kopf? Was kann ich selbst für gesunde Haare tun? Ab wann ist Haarausfall krankhaft? Es gibt viele interessante Fragen und Fakten rund ums Haar.

Haare – ein ganz besonderes Material

Igel in einer Hand

Igelstacheln, Fell, Fingernägel, Haare sind alle aus dem gleichen Stoff. | Foto: © pixabay.com/quimuns

Haare sind aus einem ein ganz besonderem Stoff: aus Keratin. Aus Keratin sind auch Finger- und Fußnägel, aber zum Beispiel auch Tierhaare, Igelstacheln, Hufe, Kuhhörner und auch das Horn von Nashörnern.
Unsere sichtbaren Haare – also diese Fäden aus Horn – sind „totes“ Material. Umso mehr Leben steckt im Produktionsort der Haare, den Haarfollikeln.

Jedes Haar wird in einem eigenen Haarfollikel (Haarbalg) produziert, der tief in der Kopfhaut sitzt. Jeder Haarfollikel hat eine eigene Blutversorgung und einen eigenen Muskel – das merken wir zum Beispiel, wenn uns die Haare „zu Berge stehen“, etwa wenn wir uns fürchten oder wenn es kalt ist.

Die Haare wachsen in Phasen

Normalerweise dauert es zwischen 6 und 8 Jahre, bis ein Haar ausfällt. In diesen Jahren durchläuft ein Haar drei Phasen:

  • Wachstumsphase: Sie dauert 2 bis 8 Jahre, meistens 6 Jahre. In dieser Zeit wächst das Haar durchschnittlich gut 0,3 mm pro Tag, also rund 1 cm pro Monat. Das heißt, dass die mögliche Gesamtlänge eines Haares begrenzt ist auf unter einem Meter. Manche  Menschen haben aber auch eine deutlich verlängerte Wachstumsphase und ein größeres Längenwachstum der Haare, so dass es auch Haarmähnen von mehr als 1,50 m gibt.
  • Übergangsphase: Sie dauert durchschnittlich 2 bis 3 Wochen (1 bis 4 Wochen). In dieser Zeit wird die Versorgung des Haares im Follikel gestoppt, denn nun bereitet sich der Haarfollikel auf die Produktion eines neuen Haars vor.
  • Ausfallphase: Sie dauert rund 3 Monate. Das neu gebildete, nachwachsende Haar schiebt das alte Haar aus dem Follikel und zum Schluss aus der Haut – ähnlich wie die zweiten Zähne die Milchzähne aus Kiefer und Zahnfleisch heraus schieben. Schließlich fällt das Haar aus – entweder beim Waschen, beim Kämmen, oder einfach unbemerkt.

Zwischen 80 und 90 % der Haare sind in der Wachstumsphase, 1 bis 2 % in der Übergangsphase, und bis zu 20 % in der Ausfallphase. Nicht alle Haare fallen zur selben Zeit aus. Vielmehr sind über den ganzen Kopf verteilt die einzelnen Haare jeweils in ihrer individuellen Phase: ein Haar am Anfang der Wachstumsphase, ein anderes am Ende des Wachstums; eins in der Übergangsphase, ein anderes am Anfang der Ausfallphase, wieder ein anderes kurz vor dem Ausfallen und so weiter. Dadurch ist gewährleistet, dass die Kopf- und Körperbehaarung normalerweise immer gleich dicht sind.

Haarausfall – was ist normal, was nicht?

Wie viele Haarfollikel und damit Haare wir auf dem Kopf haben, hängt unter anderem davon ab, welche Gene wir von den Eltern mitbekommen haben. Überraschend: Die Gesamtzahl der Haare hängt auch von der natürlichen Haarfarbe ab. Durchschnittlich hat jeder Mensch etwa 100.000 Haarfollikel auf dem Kopf; das betrifft vor allem dunkelhaarige Menschen. Blonde Menschen haben mit durchschnittlich 150.000 Haaren die meisten, Rothaarige mit ca. 75.000 dagegen die wenigsten Haarfollikel – von Natur aus!

Bis zu 100 Haare verlieren wir durchschnittlich am Tag, ein gewisser Haarverlust ist also ganz natürlich. Wie stark wir diesen natürlichen Haarverlust wahrnehmen, hängt allerdings entscheidend von unserer Haarpflege ab. Wer sich selten kämmen muss oder nur alle drei Tage das Haar wäscht, sieht dann einfach mehr ausgefallene Haare in der Bürste oder im Abfluss als bei häufigem Kämmen und Waschen. Sie brauchen die ausgefallenen Haare aber nicht zu zählen – wenn Ihr Haar gleichmäßig und so dicht wie gewohnt wächst.

Im Lauf unseres Lebens nimmt die Haardichte natürlicherweise ab. Alte Menschen haben oft weniger Haarfollikel in der Kopfhaut als in jungen Jahren. In und nach den Wechseljahren wird bei Frauen ebenfalls oft das Haar insgesamt weniger dicht – aber die Verteilung der Haare bleibt gleichmäßig. Auch junge Mütter erzählen häufig, dass sie vorübergehend stärkeren Haarausfall hatten. Das ist hormonbedingt und gibt sich innerhalb von ein paar Monaten wieder.

Aufmerksam sollten vor allem Frauen werden, wenn plötzlich sehr viel mehr Haare ausgehen als gewohnt, wenn sich richtig kahle Stellen auf dem Kopf bilden (kreisrunder Haarausfall, Alopecia areata). Oder wenn sie merken, dass  beginnend vom Mittelscheitelbereich aus und mehr oder weniger schleichend das Haar auf dem Oberkopf zunehmend ausdünnt. Dann ist es an der Zeit, einen Arzt oder Ärztin aufzusuchen, zum Beispiel aus dem Fachgebiet Dermatologie. Dort wird eine weiter gehende Diagnostik gemacht, und sofern nötig und möglich, eine Therapie begonnen.

Häufigste Ursachen für krankhaften Haarausfall bei Frauen sind der erbliche bedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie), kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata und universalis) sowie diffus vermehrter Haarausfall (telogene Alopezie).

Gesundes Haar – was kann ich selbst tun?

Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist auch eine sehr gute Grundlage für gesundes, schönes Haar. Es ist bekannt, dass zum Beispiel Vitamin B7 – auch als Biotin bekannt – wichtig für ein gutes Haarwachstum ist. Unverzichtbar für tolle Haare sind auch Spurenelemente wie Zink und Eisen.

Biotin:
Ernährungsexperten empfehlen für Erwachsene täglich etwa 50 μg Biotin täglich. Gute natürliche Biotin-Lieferanten sind zum Beispiel (ca. Gehalt Biotin pro 100 g Nahrungsmittel):

  • Rinderleber: 100 μg
  • Eigelb: 50 μg (ein Eigelb: 10 μg)
  • Soja, Erdnüsse, Haselnüsse: 30 bis 35 μg
  • Haferflocken, Walnüsse: 20 μg
  • Linsen, Steinpilze, Champignons: 13 bis 15 μg
  • Hering: 9 μg
  • Spinat: 7 μg

Zink:
Der Zink-Bedarf für Frauen liegt bei 7 mg täglich (schwangere Frauen und Männer: 10 mg). Gute natürliche Zink-Lieferanten sind (ca. Gehalt Zink pro 100 g Nahrungsmittel g)

  • Austern: 86 mg
  • Kürbiskerne: 6,7 mg
  • Leber: 6 mg
  • Sonnenblumenkerne: 5 mg
  • Lammfleisch: 5 mg
  • Haferflocken: 4,5 mg
  • Salami, Leberwurst: 4 mg
  • Gouda, Butterkäse, Emmentaler: 4 bis 4,5 mg
  • Mais, Hirse: 3,5 mg
  • Eigelb: 3,4 mg
  • Nüsse: 3 mg
  • Camembert, Gorgonzola: 3 mg
  • Vollkornbrot: 2,4 mg
  • Krabben, Shrimps, Garnelen: 2,3 mg

Eisen:
Erwachsene Frauen (außerhalb von Schwangerschaft und Stillzeit) brauchen etwa 15 mg Eisen täglich (Frauen nach den Wechseljahren und Männer:  10 mg). Gute natürliche Eisenlieferanten sind (ca. Gehalt Eisen pro 100 g Nahrungsmittel):

  • Leber: 30 mg
  • Kürbiskerne: 12,5 mg
  • Leinsamen: 8 mg
  • Linsen: 8 mg
  • Kichererbsen, weiße Bohnen: 6 mg

    Müsli mit Nüssen

    Ein reichhaltiges Frühstück mit Müsli und Nüssen ist eine gute Basis für den Tag – und für gesunde Haare | Foto: © pixabay.com/kaboompics

  • Sonnenblumenkerne: 6 mg
  • Haferflocken: 5 mg
  • Pinienkerne: 5 mg
  • Spinat frisch: 3,5 mg
  • Haselnüsse, Mandeln: 4 mg
  • Getrocknete Aprikosen: 4,4 mg
  • Getrocknete Rosinen: 2 mg

Wer also täglich ein reichhaltiges Frühstück mit Müsli aus Haferflocken, Nüssen, Trockenfrüchten und Leinsaat, dazu Vollkornbrot, Hartkäse und ein Ei isst und zum Mittag immer wieder mal Leber, Hering oder einen deftigen Linsen- oder Bohneneintopf genießt, hat mit ganz natürlichem Essen schon viel für die Gesundheit allgemein und speziell auch für die Haargesundheit getan.

Haarpflege

Täglich Haare waschen oder doch nur zweimal in der Woche? Mildes Baby-Shampoo oder „normales“ Shampoo benutzen? Selbst bei Hautärzten gehen darüber die Meinungen auseinander. Wer zu schnell fettendem Haar neigt, kann mit einer täglichen Haarwäsche nichts falsch machen. Wer trockenes Haar und empfindliche Kopfhaut hat, ist mit weniger Haarwäschen pro Woche gut beraten. Die im Handel erhältlichen Shampoos sind in der Regel mild genug. Manche Hautärzte empfehlen auch Baby-Shampoo; andere halten das nicht für notwendig.

Menschen mit normalen, gesunden Haaren brauchen nicht befürchten, dass durch regelmäßiges Waschen die Haare vermehrt ausfallen. Dasselbe gilt fürs Kämmen und Bürsten der Haare. Je nachdem, wie oft man die Haare wäscht und kämmt, sieht man mehr oder weniger ausgegangene Haare. Zur Erinnerung: Bis zu 100 ausgefallene Haare täglich sind normal.

Auch Haarstyling-Produkte schädigen bei regulärem Gebrauch weder Haare noch Kopfhaut. Färben und Tönen kann Haar und Kopfhaut angreifen, aber auch hier gilt: Gesunde Haare verkraften das in der Regel gut, wenn nicht übermäßig gebleicht oder gefärbt wird.

Gabriele Wagner, Redaktion health & hair

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